Klatschnass unter dem Weltwunder

Sieben Weltwunder der Natur gibt es, eines davon sind die Wasserfälle von Iguazu. Und ja, sie sind ein Wunder! Von Buenos Aires geht es mit dem Flugzeug um 6 Uhr 30 hoch in den Norden Argentiniens, an die brasilianische Grenze. Heißt: Um 3 Uhr 30 aufstehen, aber für ein Wunder macht man das schon mal ... Unser Hotel im atlantischen Regenwald empfängt uns mit Tropenregen, doch am Abend klart es auf. Sternenhimmel über dem Pool. Am nächsten Morgen dann die Fahrt zu den Wasserfällen, die aus 20 größeren und 255 kleineren Wasserfällen bestehen, insgesamt 2,7 Kilometer in der Breite!

Ein Wunder hat man selten allein, und so schieben wir uns zunächst durch die Massen, bis wir per Zufall just an der Stelle landen, wo man eine Bootstour buchen kann - bis unter die Fälle. Genau zwei Plätze sind noch frei. Was nun folgt, ist eines der spektakulärsten Erlebnisse unserer bisherigen Reise. Das Boot rast auf die Felsen zu, biegt im letzten Augenblick ab, taucht ein in die Fluten ... Wir sind direkt unter den Wasserfällen, und mittendrin. Adrenalin pur, ich schreie und jauchze, es wirkt so surreal, wie wir da mit dem kleinen Boot in die Gischt tauchen, bis zu 70 Meter hoch ragen die Fälle um uns herum auf. Am Nachmittag ist es leerer, wir teilen uns die Stege, die zu den einzelnen Aussichtspunkten führen, mit Horden von Nasenbären und einigen Affen.

Am nächsten Tag dann der Besuch auf der brasilianischen Seite, hier hat man das ganze Panorama, die Sicht ist heute noch besser. Ich gehe auf einem der Stege bis ganz nach vorne, wo die Gischt einen abkühlt. Ein Regenbogen zeigt sich genau über den Fällen. Als dann noch orange Schmetterlinge durch den Regenbogen flattern, muss ich lachen - das alles ist wie in einem Traum! Unser Tag endet in dem Vogelpark gegenüber des Besucherzentrums, wo in einem Dschungel-Reservat die Vögel des atlantischen Regenwalds eine Heimat gefunden haben. Nur noch ein Prozent dieses Waldes ist übrig! Dabei hat er die höchste Biodiversität der Welt, mehr als am Amazonas. In solchen Momenten bezweifle ich, ob die Menschheit das Ruder nochmal rumreißt. Vielleicht schaffen Parks wie dieser es ja zumindest, dass wir sensibilisiert werden für all die Schönheiten um uns herum. Wir spazieren unter einem grünen Dach, überall tschilpt und pfeift es, Papageien, Harphien, Kolibris, und viele weitere Vögel, die aussehen wie aus einem Urzeit-Film. Danke, Iguazu, für dieses wunderschöne Natur-Erlebnis, du bist ein Wunder! Hoffentlich bleibst du uns erhalten. (P.S. Anmerkungen von der BEvA: ich war hier schon einmal - vor mehr als 30 Jahren, damals fand ich es schon voll. Aber jetzt war es wie in einem großen Vergnügungspark mit vielen Fun-Elementen, von denen wir ja gleich das Highlight, die Bootstour unter den Wasserfall ausprobiert haben. Ihr hättet meinen sonst eher vorsichtigen Ehemann mal jauchzen und schreien hören, als wir pitschnass von der Gischt wurden und der Kapitän waghalsige Manöver unter den Wasserfall ausprobierte. Sensless fun!=